Realbrandausbildung Faßberg

Die Ortsfeuerwehren Halle und Bodenwerder führten am 28.08.2021 im Brandhaus für Feststoffe der Bundeswehr am Fliegerhorst Faßberg ein Realbrandtraining mit 10 Teilnehmern durch. Um diese Art Ausbildung durchzuführen, sind speziell geschulte Heißausbilder (Ausbilder für feststoffbefeuerte Übungsanlagen) erforderlich. Hierfür standen für den Ausbildungstag zwei erfahrene Berufsfeuerwehrmänner bereit.


Zunächst wurde mit allen Kameraden eine sogenannte Wärmegewöhnung durchgeführt. In einem Raum wurde ein Stützfeuer entzündet. Es wurde gezeigt wie sich der Raum langsam mit Brandgasen füllt, sich thermisch aufheizt und wie sich die Rauchschichten bei Zufuhr von Frischluft oder unterbrechen der Frischluftzufuhr verhalten.
Daraufhin wurde zum Eingewöhnen und Abklopfen des Ausbildungsstandes den Kameraden die Bekämpfung eines Entstehungsbrandes im EG als Aufgabe gestellt. Dazu gehörte die Türprozedur (Kontrolle der Tür auf Wärme, Rauch,…), Vornahme des Schlauchpakets, Orientierung im Brandrauch ohne Wärmebildkamera sowie die kontrollierte Wasserabgabe mit dem Hohlstrahlrohr bei der Brandbekämpfung.
Bei allen Übungen saß ein Ausbilder im Brandraum mit einem Strahlrohr zur Absicherung und jeder Trupp wurde von einem Ausbilder begleitet.
Nach einer kurzen Mittagspause startete die zweite Übung. Es galt einen vorangeschrittenen Kellerbrand zu bekämpfen und dabei auch noch eine Menschenrettung durchzuführen. Die Wärme- und Rauchintensität wurde gesteigert, die Trupps machten sich dieses Mal mit der Wärmebildkamera auf den Angriffsweg. Bereits auf der Treppe zum Keller musste die Rettung einer Person bewältigt werden. Auf der Treppe kamen den Trupps schon dichte und warme Rauchschwaden entgegen. An der Kellerwohnung angekommen wurde die Türprozedur durchgeführt und mit Hilfe der Wärmebildkamera konnte das Schadenfeuer rasch gefunden werden. Die Kameraden merkten hier schon was es heißt, sparsam mit Wasser umzugehen, denn die Entstehung von heißen Wasserdampf bei der Brandbekämpfung war zu spüren.
Alle Kameraden konnten an diesem Tag ihren durch die beiden Ausbilder bestätigten guten Ausbildungsstand vertiefen. Sie bescheinigten den Ausbildern eine klasse durchgeführte Realbrandausbildung und wünschen sich diese bald mal wieder durchführen zu können. Der Unterschied zum gasbefeuertem Brandhaus in Lemgo war für alle überwältigend, da nur drei Teilnehmer jemals einen echten Brandeinsatz erlebt haben.

Im Außenbereich waren ebenfalls Ausbilder vor Ort. Hier wurde sich neben dem technischen, also der Wasserversorgung für die Trupps auch um die Organisation der Übung gekümmert. Dazu zählt das Vor- und Nachbereiten von Atemschutzgeräten, die Atemschutzüberwachung und die Hilfe der Kameraden beim ausrüsten der Trupps. Auf Grund der enormen Hitze wurden die Trupps nämlich mit Überzieher aus feuerfestem Stoff ausgestattet, sodass die thermische Beaufschlagung möglichst gering gehalten wurde.

Der Dank gilt ganz besonders Sven H. und Jan L., die ihre Freizeit für unsere Ausbildung geopfert haben. Des Weiteren gilt der Dank der Führung der Samtgemeindefeuerwehr Bodenwerder-Polle, dass uns dies Ausbildung ermöglicht wurde.