Am Vormittag des 02.01.2020 wurden die Feuerwehren Halle und Hehlen mit dem Stichwort „TH Alarm CO-Austritt“ in die Haller Kaiserstraße (Verlauf der B240) alarmiert.
Dort war zuvor ein Rettungswagen zu einem medizinischen Notfall gerufen worden. Bei Betreten des Gebäudes lösten die von der Rettungswagenbesatzung routinemäßig stets mitgeführten Kohlenmonoxidwarngeräte aus. Daraufhin verbrachte man die Patientin umgehend aus dem Gebäude, forderte alle weiteren Personen zum Verlassen der Räumlichkeiten auf, alarmierte zusätzlich die Feuerwehr und ließ rettungsdienstlich eine sogenannte MANV-Lage (Massenanfall von Verletzten) auslösen.
Bei Eintreffen der ersten Kräfte der Feuerwehr nach wenigen Minuten bestätigten sich nach ersten groben Messungen stark erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentrationen in dem Wohnhaus. Diese Messungen wurden im weiteren Verlauf mit der Unterstützung der Kameradinnen und Kameraden aus Hehlen, die über ein spezielles Messfahrzeug mit entsprechender Sonderausrüstung verfügen, präzisiert.
Da zunächst die Ursache unklar war, wurden auch vor dem Wohnhaus befindliche Schächte begutachtet und auf Kohlenmonoxid überprüft, hier konnten keine auffälligen Werte festgestellt werden.
Nach weiter Kontrolle wurde eine defekte Gastherme als Ursache angenommen, ein später zu Rat gezogener Schornsteinfeger konnte diese Vermutung bestätigen.
Im Rahmen der MANV-Lage kamen insgesamt vier weitere Rettungswagen aus Bodenwerder, Stadtoldendorf, Emmerthal und Hemmendorf in die Haller Kaiserstraße, die während des Einsatzes voll gesperrt wurde. Ebenso waren die Notarzteinsatzfahrzeuge aus Bodenwerder und Holzminden, der Orginsatorische Leiter Rettungsdienst und ein Leitender Notarzt im Einsatz.
Insgesamt wurden vier betroffene Personen mit dem Verdacht einer Kohlenmonoxidvergiftung in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Nach umfangreicher Belüftung des Mehrfamilienhauses mit einem elektrischen Hochleistungslüfter und Außerbetriebnahme der Gastherme durch den zuständigen Bezirksschornsteinfegermeister war der Einsatz für die rund 30 Einsatzkräfte der Feuerwehr, den Rettungsdienst und den eingesetzten Streifenwagen der Polizei nach rund 1,5 Stunden beendet.